Burgmann- und Hansestadt
Quakenbrück - wer denkt nicht sogleich an Frösche oder Poggen, wie die Artländer sagen. Aber der eigenartige Ortsname
ist besser erklärt, wenn man das englische Wort quake zu Hilfe nimmt. Als die Angeln und Sachsen während
der Völkerwanderung auf die Britischen Inseln emigrierten, sprachen sie etwa dasselbe Platt wie die
hiergebliebenen Norddeutschen. Man braucht nicht gleich an earthquake, Erdbeben, zu denken, quake umfasst
jede Art von Wackelbewegung. Und so kann man sich gut vorstellen, dass dieser Ort an den sieben Hasearmen
die eine oder andere schwankende Brücke besaß, und das vermutlich längst vor seiner ersten historischen
Erwähnung 1235.
Quakenbrück war seit jeher wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des Artlandes und ist heute auch Hauptverwaltungssitz der Samtgemeinde Artland. Als Grenzfeste im Osnabrücker Nordland mit einer der ältesten Lateinschulen Niedersachsens gegründet, oblag es den sogenannten Burgmännern, von ihren Sitzen aus die Stadt zu verteidigen. Diese ehemaligen Adelssitze, sogenannte Burgmannshöfe, sind noch heute teilweise erkennbar. Die Burgmänner beherrschten über mehrere Jahrhunderte die Stadt, und so konnte das Bürgertum erst viel später erstarken. Die geistliche Betreuung des Gebietes oblag dem St. Sylvesterkapitel, an das noch heute die im Kern gotische St. Sylvesterkirche als eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Osnabrücker Landes erinnert.
Kaufleute und Handwerker brachten den Wohlstand, und als Mitglied der Hanse, des norddeutschen Kaufmanns- und Städtebundes, wurde Quakenbrück blühendes Handelszentrum. Wahrzeichen der Stadt ist die Hohe Pforte, eines von ehemals fünf Stadttoren, einst auch Gefängnis für “zänkische Weiber”. Ein neu angebauter Aufgang führt ins Innere; auf Wunsch sind Besichtigungen, Führungen und auch Trauungen möglich. Der angrenzende schöne Kaffeegarten lädt zum Verweilen und Genießen ein.
Am Eingang des klassizistischen Rathauses verkündet die goldene Inschrift “Saluti civitatis sacrum” (dem Wohle der Bürgerschaft geweiht).
Die Hase, viele Frösche und ungezählte Drachen spielen in Quakenbrück eine wichtige Rolle: So fließt malerisch der sich mehrmals teilende Fluss „Hase“ durch die Stadt, vorbei an mehr als hundert unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern, deren Holzgiebel vielerorts mit Drachenfiguren verziert sind. Auf dem „Poggenpad“ – plattdeutsch für Frosch-Weg – lässt sich die mittelalterliche Kleinstadt mit ihren beeindruckenden Burgmannshöfen, winkeligen Gassen und einer mittelalterlichen Stiftskirche mit barocker Haube am besten erkunden.
Rat und Bevölkerung der Stadt bemühen sich mehr und mehr, den Charakter der Altstadt als baugeschichtlichem Kleinod zu pflegen und zu erhalten - und wo möglich zu verbessern. Wie in kaum einer anderen Stadt des Osnabrücker Landes spiegelt sich die Geschichte auch in der heutigen Bausubstanz mit dem typischen Charakter einer norddeutschen Kleinstadt wider. Man findet keine verstaubte Idylle, sondern ein lebendiges Gefüge aus Alt und Neu vor.
Touristische Tipps:
- Stadtrundgang "Poggenpad" (Froschpfad)
- Stadt- und/oder Museumsführung
- Kulinarische Altstadtführung
- Besichtigung des größten Weinkellers Norddeutschlands
- Swin-Golf
- Draisinentour und Spaßrad
- Wochenmarkt (jeden Freitagvormittag)
- Gartenschau „Quakenbrück Natürlich“ und Ladenhütermarkt (April)
- Maimarkt
- Heimspiele der Artland Dragons
-
Artländer Pferderennen (September)
- Burgmannsfest (September)
- Oktoberfest der Burgmannskapelle
- Weihnachtsmarkt (Dezember)
- Veranstaltungen in der Artland Arena (ganzjährig)
- Theaterwerkstatt (ganzjährig)
- Kulturring Quakenbrück (im Winterhalbjahr)
- Quakenbrücker Musiktage (alle zwei Jahre)
- Musiksommer Artland (alle zwei Jahre)